Robin und David – don’t feel special!

Da sitzen wir also, die Nerven etwas angespannt, noch lange nicht alles dort wo es sein muss im Camper, schauen uns an und trinken Wein und essen Käse. Was läuft hier gerade für ein Film?

Wir sind sprachlos, wissen nicht genau was gerade passiert ist und mit jedem Schluck Wein wird der Verstand klarer – so cool. Wir greifen die Flasche und die zwei leeren Gläser und gehen rüber zum VW Bus. Wir haben die Absicht nur kurz rüber zu gehen – denn wir sind hungrig und wollen was kochen – und uns bedanken und anbieten, dass wir etwas später mit einer Flasche sprudelndem Cuvet zurückkehren.

Ich habe das Vorzelt noch nicht einmal betreten (Christina ist vor mir) da bieten sie uns zwei Stühle an – höflich wie wir sind setzen wir uns. Sie stellen sich mit David und Robin vor von Mahone Bay (grad auf der anderen Seite der Bucht sozusagen). Wir bieten unsere Flasche für später an und wollen eigentlich grad wieder gehen – Hunger und so – da sagen die Beiden: Ach bleibt doch, wir haben genug zu essen. Wir bekommen schwups di bups ein Nachtessen. Ob wir nachher noch mit zum Sonnenuntergang nach Peggy’s Cove kommen wollen, sie fahren mit dem Auto dorthin – ähhhmmm, ähhhmmm, ähhhhhm, ja klar, cool. Es gibt ja selten Momente wo mir die Worte nicht mehr einfallen, dieser war so einer. Es ging alles so schnell – und plötzlich fällt der Satz: „Don’t feel special, we do that all the time!“

Robin und David: We do feel special, you made our beginning of the canadian roadtrip unforgettable.

Aber die Geschichte geht ja noch weiter!

Robin und David sind verheiratet und beide sind mittlerweile pensioniert. Sie wohnen in der Nähe von Mahone Bay und sind leidenschaftlich mit ihrem Campervan unterwegs. Sie erzählen uns Geschichten und Erlebnisse und die Stunden verfliegen. Wir fahren gemeinsam nach Peggy’s Cove, geniessen den Sonnenuntergang und danach heisse Schokolade und prickelnden Cuvet. Dann heisst es alsbald ab ins Bett – wir sollen aber morgen einfach ihr Vorzelt benutzen wenn wir wollen, inkl. allen Utensilien und Esswaren.

Nächster Morgen, wir haben etwas länger geschlafen (Christina noch etwas länger) stehen wir auf und raus aus dem Van. Bevor wir auch nur die Sandmändchen aus den Augen hatten, steht schon David da: Tea or Coffee? What the fuck is going on here….. wir trinken Kaffee und Tee, erhalten Müesli, Brot, Butter, Konfi (wir haben unsere Lebensmittel seit dem Einkauf nicht mehr angefasst, nicht mal angeschaut). Wieder tauschen wir Geschichten aus, die Beiden strahlen – nein Leben – eine Herzlichkeit wie ich sie noch selten gesehen habe. So will ich sein wenn ich alt bin. Robin spielt Harfe (auch unterwegs im Van) und Ukulele (Christina ist begeistert). David entstammt einer Apothekerfamilie und war Apotheker in dritter Generation (Christina ist noch viel mehr begeistert). Seine Vorfahren stammen aus der Schweiz (genauer aus dem Kanton Bern) und sind im 18. Jahrhundert ausgewandert in den Süden der USA. In seinem Leben hat David schon viel gemacht, zuletzt hatte er ein eigenes Kajaking Unternehmen in Mahone Bay.

Irgendwann ist es Zeit aufzubrechen (also für David und Robin, wir bleiben noch eine Nacht), nicht ohne uns anzubieten, dass wir also gerne bei Ihnen vorbeischauen können, sollten wir in der Nähe sein.

Drei Tage später sind wir in der Nähe, wir verabreden uns und  denken noch so, cool wir fragen sie ob wir bei Ihnen auf dem Parkplatz übernachten dürfen. Wir kommen an, parkieren und werden herzlich begrüsst von Buddy (dem Hund), Buddy (der Katze), Robin und David. Gefühlt haben wir noch nicht einmal das Haus betreten da fliegt mir schon um die Ohren, also das wir zum Abendessen bleiben ist ja wohl klar, und übrigens das Zimmer sei auch schon parat, dort können wir schlafen. Duschen sowieso! Wäschewaschen, ja klar. Holly backoly (glaub letztes Mal habe ich es anders geschrieben).

Wir bleiben also – was bleibt uns auch anderes übrig – und wie könnten wir nur weitere Stunden mit David und Robin nicht verbringen wollen. Wir trinken Bier, Wein, Tee, Essen einen fantastischen Salat, einen noch besseren Bohneneintopf, unbeschreibliche Bisquits (oh Robin, they are so delicious) und dann Vanilleglace mit Maple-Sirup (David, the maple sirup we have in our van is from Nova Scotia, not that Quebéc Shit ;-)).

Was will man mehr? Haha, denkste, da ist immer noch mehr. Plötzlich rennt David davon, ab in den oberen Stock und kommt mit einem Apothekerspatel zurück. Nicht irgendeinem Apothekenspatel, sondern einem über 100 Jahre alten aus dritter Generation – für Christina, er hätte lange gewartet um jemand zu finden der dieses Geschenk würdigen würde. Christina strahlt.

Was will man mehr? Haha, denkste, da ist immer noch mehr. Robin weiss, dass Christina Ukulele spielt und Irish Music mag. Sie hat ein entsprechendes Musikbuch – jetzt gehört es Christina. Ein weiteres Geschenk. Christina strahlt.

Die Stunden vergehen, Robin und Christina spielen zusammen Ukulele und Singen, und irgendwann fallen wir müde ins Bett.

Ja das wir am nächsten Morgen Frühstück bekommen ist wohl jetzt jedem klar. Irgendwie wollen wir uns revanchieren und da fällt mir ein, ich habe ja meine Drohne dabei. Da David früher auch als Fotograf gearbeitet hat (Multitalent, ich sags dir), schenke ich ihm eine paar Drohnenaufnahmen des Hauses. Wir fliegen also eine Weile mit der Drohne und machen schöne Bilder, als kleines Dankeschön.

David and Robin, you have no idea how you made us feel special. Thank you guys!

3 Antworten auf „Robin und David – don’t feel special!“

Schreibe einen Kommentar zu Robin and David Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert