Banff, Yoho, Glacier und Mt. Revelstoke – Nationalpark noch und nöcher

Zurück in Banff haben wir noch genau zwei Tage Zeit bis das Wetter sich zum Schlechten wenden wird – danach heisst es Regen und Schnee. Was also tun? Nationalpark Bingeing!

Eine Redenswendung sagt, gefällt dier das Wetter in den kanadischen Rockies nicht, warte fünf Minuten.

Nach einem Tag Pause in Banff – ich war beim Barbier und habe meine Haare geschnitten, ich will ja in die USA einreisen und dafür haben wir in Banff Passfotos machen lassen – wollten wir noch etwas unternehmen. Wir wollten den Tunnel Mountain besteigen, ein schöner Berg nahe Banff. Wir fahren also dahin, und es regnet. Echt jetzt? Wir haben keine Lust im Regen zu wandern. Wir fahren also weiter und widmen uns unserem Plan B. Wir fahren zum Lake Minnewanka – doch halt was ist das? Da hat es eine Minenstadt. Das will ich sehen.

Hoch hinaus – ein letzter Tag in Banff

Ein Infoschild erklärt uns die Geschichte wie hier eine Kohlemine angesiedelt war um Kohle für die Eisenbahn zu gewinnen. Die wichtige Ost-West Verbindung führt hier hindurch und verbindet den Pazifik mit dem Atlantik. Ein weiteres Schild führt uns in Versuchung doch rund 3 Kilometer in die Höhe zu wandern um die alten Minen zu sehen. Fünf Minuten sind vergangen und die Sonne scheint, also los.

Wir steigen auf und bald schon geniessen wir, auf einem riesigen Haufen Kohle stehend, die Aussicht.

Aussicht über die Wälder von Banff.
Kohlehaufen

Irgendwas stand da von einem Amphietheater am Ende des Trails. Wir steigen also weiter auf. Und nach vielen Höhenmetern – ich habe meine Fenix 3 nicht dabei – wie konnte ich den auch wissen, dass wir eine richtige Wanderung machen werden? Die letzte Kurve noch – und mir verschlägt es den Atem (der letzte Anstieg hat auch dazu beigetragen).

Geröllhalde umgeben von einem natürlichen Amphitheater aus Fels.
Nicht was ich erwartet habe.

Hey Moment, da rechts hat es noch einen Weg? Los da gehen wir noch rauf. Und rauf geht es, rauf, rauf, rauf. Irgendwann treffen wir dann diesen netten Kollegen.

Murmeltier auf Felsen.
Murmeltier

Hmm, der Weg hört aber hier noch nicht auf? Sollen wir noch weiter? Ja klar. Und jetzt wirds richtig steil. Der Weg windet sich im Zick-Zack fast senkreckt die Wand hoch – später erfahre ich, dass wir fast 1100 Höhenmeter gemacht haben – uupps. Aber alle Strapazen sind oben vergessen – obwohl wir weit vom Gipfel entfernt sind (aber weiter hoch kann man defintiv nicht), fühle ich mich wie der König der Berge.

Canadian Rocky Mountains

Während Christina sich mit anderen Wanderern unterhält klettere ich von Felsvorsprung zu Felsvorsprung und bin ausser mir vor Freude.

Lake Minnewanka

Jeder einzelne Schweisstropfen hat sich an diesem Tag gelohnt.

Wir steigen wieder ab, trinken viel Wasser und quartieren uns für die Nacht im Castle Mountain Campground ein.

Banff – Es regnet

Jetzt kommt der Regen und die Temperatur fällt. Wir haben uns für zwei Nächte im Johnston Canyon Campground einquartiert. Als sich aber abzeichnet, dass das Wetter nicht besser werden wird und die Temperaturen so tief werden, dass der Regen zu Schnee wird, entscheiden wir uns zu flüchten.

Yoho Nationalpark

Angrenzend an den Banff- und Jasper Nationalpark liegen noch die beiden kleineren Nationalparks Yoho und Kootenay. Wir entscheiden uns westlich zu fahren um dem Schnee und Regen zu entkommen und auf dem Weg nach Revelstoke durchqueren wir den Yoho Nationlpark. Aufgrund des schlechten Wetters machen wir allerdings nicht viel. Ein Highlight lassen wir uns trotzdem nicht entgehen – den Emerald Lake.

Emerald Lake mit Kanus im Vordergrund.
Ein Juwel

Wie immer sind wir natürlich nicht die einzigen Touristen und so wird es uns rasch zu viel, wir fahren weiter. Unser Ziel ist Revelstoke – eine kleine Stadt nahe der Columbia Mountains westlich des Glacier Nationalparks.

Revelstoke

Obwohl der Glacier Nationalpark wohl wunderschön sein muss und der Rogers Pass sicher ein Erlebnis wäre, kriegen wir nicht viel mit von alledem. Einerseits ist die Strasse hier im Moment eine riesige Baustelle und andererseits ist das Wetter richtig schlecht. So extrem, dass wir in einen richtigen Hagelsturm geraten und uns noch einigermassen von der Strasse retten können – unser Trotti BrumBrum kriegt dennoch einiges ab. Am Abend treffen wir in Revelstoke ein und quartieren uns in ein günstiges Motel mit Highspeed Internet ein. Die folgenden Tage sollen weder wärmer noch trockener werden und so bleiben wir fünf Tage im Motel und ziehen uns eine Netflix Serie nach der anderen rein. Entspannen muss auch mal sein.

Nach 6 Tagen kehrt das Wetter wieder und wir wagen uns wieder nach draussen. Wir wollen den Mt. Revelstoke Nationalpark erkunden und so fahren wir hoch hinaus.

Aussicht über Revelstoke.
Revelstoke

Die Strasse windet sich hoch hinaus und nach rund 40 Minuten kommen wir ganz oben an. Erneut eine wunderschöne Gegend, jedoch eingedeckt in Schnee.

Verschneiter Wald auf dem Mt. Revelstoke.
Mt. Revelstoke Nationalpark

Den Grizzly vor dem viele Schilder warnen finden wir nicht und da meine Zehen in den Sandalen langsam abfrieren – ja ich wandere neuerdings in Sandalen, das geht hervorragend – fahren wir wieder runter und machen uns auf den Weg nach Kamloops.

4 Antworten auf „Banff, Yoho, Glacier und Mt. Revelstoke – Nationalpark noch und nöcher“

  1. Ja, atemberaubend, da bleibt einem die Spucke weg . . .

    Und weiterhin gute Fahrt, in den USA! 😊

    Markus (zwischenzeitlich aus dem alten Rom zurückgekehrt)

    1. Hallo Markus
      ja habe gesehen, dass du eine intensive Diskussion mit den alten Römern hattest :-D.

      Dankeschön, ja mittlerweile sind wir in den USA unterwegs. Ich arbeite daran, endlich auf dem Blog nachzukommen.

      Gruss
      Janosch

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