Wir begeben uns auf ein Abenteuer das wir so bisher noch nie erlebt haben. Wir werden von Bergen erdrückt und von Wassermassen verschlungen.
Nach dem Valley of Fire hiess unser nächstes Ziel Zion Nationalpark. Zunächst durften wir noch zwei Tage schlechtes Wetter in einem Motel aussitzen – Zeit um wieder mal etwas Netflix zu schauen :-D. Dann rein ins Trotti-BrumBrum und los gehts. Der Shutdown ist immer noch in vollem Gange und wir wissen nicht so genau was uns erwartet.
Beim Visitor Center angekommen begrüsst uns ein Park Ranger – der einzige für den das Geld aus Spenden und vom Bundesstaat Utah reicht. Freundlich wird uns erklärt welche Teile des Parks offen sind und auch, dass der Campingplatz teilweise geöffnet hat. Schön, dass es Privaten gelingt das zu tun wozu der Staat nicht in der Lage ist. Wir schütteln einmal mehr den Kopf über den Kindergarten der hier an der Staatsspitze der USA stattfindet. Dank der Initiative vieler engagierter Leute dürfen wir dieses Wunder der Natur trotz Shutdown geniessen.
Wir ergattern ein schönes Plätzchen auf dem Campingplatz, kochen was feines und schmieden Pläne für die nächsten Tage. Am Abend kann ich es wiedereinmal nicht lassen – und komme ins Gespräch mit unseren Campingnachbarn. Zwei Ladies deren Feuer einfach nicht so recht brennen will. Hilfsbereit wie ich bin gehe ich im Dunkeln rüber. Nun ist das ja so, wenn im Dunkeln ein Mann auf den Campingplatz zweier Ladies läuft – naja, etwas heikel. Los gehts….
Ich künde mich an und frage ob sie Hilfe brauchen. Beide erschrecken fast zu Tode – offenbar ähnle ich im Dunkeln einem Parkranger und ihr Feuer – sagen wir mal so, Brennmaterial nicht ganz legal. Die Situation ist rasch geklärt, das Feuer brennt, der Wein fliesst und wir haben zu viert einen gemütlichen Abend
Am nächsten Tag heisst es entscheiden welches Abenteuer wollen wir. Zwei stehen zur Auswahl – also eigentlich stehen hunderte zur Auswahl aber wir haben es auf zwei heruntergebrochen. Angels Landing, eine spektaktuläre Wanderung aber auch mit sehr vielen Leuten unterwegs oder doch The Narrows – ein Canyoning-Abenteuer? Letzteres soll es sein. Wir organisieren die nötige Ausrüstung und am nächsten Morgen gehts los.
Wasserdichte Schuhe? Check! Wasserdichte Hosen bis zur Hüfte? Check! Ein Holzstock? Check! Los geht.
The Narrows – was ist das? Bei The Narrows handelt es sich um einen Canyon durch den ein Bach fliesst. Der Canyon beginnt (oder endet jenachdem wie mans betrachtet) am Ende des Haupttals und ist meherer Meilen lang. Für die Top-Down Begehung (also in Flussrichtung) braucht man eine Permit die im Moment wegen des Shutdowns nicht ausgestellt werden. Für die Bottom-Up Begehung (also entgegen der Flussrichtung) braucht man keine, und da wollen wir hin.
Einen eigentlich Wanderweg gibt es nicht, man kann sich auch nicht wirklich verlaufen. Rechts und Links hat es Felswände die meherer hundert Meter senkrecht nach oben gehen. Also, entweder Flussauf- oder -abwärts. Was anderes gibt es nicht. Die meiste Zeit allerdings bewegt man sich im Wasser, was ganz schön anstrengend ist.
Der Wasserstand ist jetzt im Winter ideal, muss man im Sommer teilweise Schwimmen, so reicht jetzt das Wasser bis maximal zu den Hüften – das heisst wenn man den richtigen Weg wählt. Nicht nur einmal sehen wir Leute die eine Runde schwimmen gehen. Ein weiterer Vorteil im Winter, es hat fast keine Leute.
Und die Wanderung selber? Schwierig das zu beschreiben – es ist unbeschreiblich. Mal hüfttiefes Wasser, dann wieder Schnee und Eis. Mal meherer zehn Meter breit, mal nur ein oder zwei Meter breit. Immer flankiert von Felswänden die hunderte von Meter senkrecht und teilweise überhängend über einen hinausragen. Wir gehen weiter und weiter und weiter und weiter – bis die Uhr uns zwingt umzukehren. Zu diesem Zeitpunkt sind wir schon tief in die Wallstreet vorgedrungen.
Flankiert wird die Wanderung von stetig wechselnden Felswänden mit unterschiedlicher Struktur und Farben.
Nach rund 6 Stunden verlassen wir den Canyon wieder, müde aber sehr beeindruckt. Was für ein Erlebnis.
Am Abend ruhen wir uns bei einem feinen Nachtessen auf dem Campingplatz aus – als wir plötzlich umzingelt sind. Umzingelt von White Tale Deers.
Gemütlich geniessen wir alle zusammen unser wohlverdientes Nachtessen.
Am nächsten Tag entscheiden wir uns den Zion Nationalpark bereits wieder zu verlassen. Leider zieht Schnee und Regen auf und wir wollen unbedingt noch in den Bryce Canyon Nationalpark. Aber zuvor brechen wir noch einmal auf und machen eine kleine Wanderung um ein letztes Mal die spektakuläre Natur hier zu geniessen.
Reisezeitraum: | 10. Januar bis 12. Januar 2019 |
Willst du direkt über neue Beiträge informiert werden?
What glorious pictures and descriptions on your travels. Did you get to play your ukulele inside the canyon walls? Would have loved to hear the sounds it made.
Hi Rickey
thanks for the compliments. It was truly amazing there. No unfortanatly the ukulele was not with us whil hiking in the canyon. But I can only imagine how beautyfull it must sound in there. Maybe the next time?
Man greetings from Florida,
Janosch & Christina
Super, spektakulär wie immer 😊 Trotz Unbeschreibbarkeit durchaus nachvollziehbar!
P.S. Mehrmals höre ich von feinem Essen und so: die Neugier sticht mich: was war es denn konkret? (nur, wenn es nicht zu indiskret ist).
Liebe Grüsse und alles Gute
Markus
Hallo Markus
danke für das Kompliment.
Haha, ja das Essen. Hmm, das variiert. Nach einer langen Wanderung ist es oft Pasta mit einer Tomatensauce oder Pesto. Wenn wir mehr Zeit haben darfs auch mal ein feines Tofu-Curry sein. Solls mal schnell gehen ist es oft ein Suppe. Zwischendurch gibts mal was Mexikanisches wie z.b. Tacos mit Salsa. Je nachdem wo wir sind und wie die Einkaufsmöglichkeiten sind gibts immer mal wieder ein Salat. Wenn wir keine Lust zum Kochen haben dann sind es auch Cracker mit Hummus und Gemüsesticks. Und dann dürfen natürlich auch die Chips und Süssgetränke nicht fehlen, und die Dougnuts, Muffins, Bagel, Sandwichs, Orangen, Bananen, Avocados. Ach ja, und dann gibts noch Streetfood, wir holen uns, wenn immer wir Abwechslung wollen, was vom Mexikaner, das ist unser häufigstes Fastfood hier. Ab und an auch mal Pommes, Bürger, Milchshakes.
Feines Essen kommt auch auf die Stimmung an…. Aber tendenziell Essen wir wohl ehnder etwas zu viel – oder wir wandern weniger in letzter Zeit? Wie auch immer, meistens geniessen wir es.
Gruss
Janosch