Vancouver Island – die touristische Mitte

Kriegt man Tipps zu Vancouver Island so heisst es, man muss definitv Tofino sehen. Tofino liegt ungefähr in der Mitte der Insel an der Pazifikküste. Wir machen uns also auf den Weg einmal quer über die Insel.

Es regnet und wir wurden vorgewarnt, die Region um Tofino und Ucluelet sei sehr touristisch, dementsprechend teuer und Übernachtungsmöglichkeiten seien dünn gesäht. Eine kurze Internetrecherche ergiebt den auch, die meisten Campingplätze sind bereits geschlossen.

Pacific Rim Nationalpark

Wir machen uns also an die Anfahrt. Die Strasse quer durch die Insel ist – sagen wir mal – rustikal. Zwar fahre ich sehr gerne solche Strassen, doch die Kurven, Steigungen und dazwischen der Slalom um die Schlaglöcher sind doch eine Herausforderung. Und noch was macht mich etwas stutzig – die vielen Mietcamper die unterwegs sind. Verdammt, auf was lassen wir uns nur ein. Am späteren Nachmittag erreichen wir den Campingplatz, wir ergattern einen der letzten Plätze und erfahren zugleich, dass der Campingplatz am nächsten Tag schliesst. Na toll, das fängt ja gut an. Egal, es kommt gut, irgendwie kam es immer gut bis jetzt. Wir quartieren uns ein und ich mache mich alsbald auf, die Küste zu erkunden.

Pazifikstrand am Pazifik Rim Nationalpark mit Wellen und Wolken.
Strand

Hinaus aus dem Regenwald – und wow! Ok, ich verstehe nun weshalb viele uns empfohlen haben hierher zu kommen. Der Pazifik zeigt sich hier wirklich von einer beeindruckenden Seite. Ich schlendere also so über den Strand und vorbei an den Felsen. Doch Moment, irgendwie ist etwas komisch mit diesen Felsen.

Muschelfelsen am Strand.
Was ist den das?

Ich gehe mal näher heran – und stelle fest, das sind ja alles Muscheln. Und das rund 2 Meter über Meeresspiegel? Da dämert es mir plötzlich weshalb ich immer wieder nasse Füsse kriege hier draussen wenn wieder eine Welle weit draussen anlandet. Hier ist der Strand flach und Ebbe- und Flutunterschied sehr gross was ein Teil der Unterwasserwelt bei Ebbe freilegt. Und was für eine Unterwasserwelt.

Begeistert von der Schönheit der Natur hier, gehen Christina und ich am nächsten Morgen bei Ebbe erneut den Strand erkunden. Und wir können diesmal das Naturschauspiel fast ohne Menschen geniessen – die schlafen alle noch.

Zwei Menschen am Strand.
Ok, fast alle!

Tofino

Noch am Morgen brechen wir auf Richtung Tofino um uns einen Platz auf einem der wenigen Campingplätze zu ergattern. Die frühe Anreise zahlt sich aus, wir ergattern einen Platz direkt am Strand. Der Campingplatz ist so begehrt, dass die Einheimischen am 1. Oktober (ab dann kann man für die nächste Saison buchen) bereits um halb Sechs am Morgen anstehen um ab 9.00 Uhr zu reservieren – und das bei Preisen bei denen ich einen grossen Bogen um den Campingplatz machen würde, vorallem da alles eng und klein ist. Aber eben, die Nachfrage bestimmt den Preis. Wir beschweren uns nicht, wir haben einen Topplatz und bezahlen den Nebensaisonpreis. Eine Stunde später ist der Platz ausgebucht!

Während Christina am Strand ausruht mache ich mich mit ein paar Platznachbarn auf den Fussmarsch nach Tofino. Die Distanz ist ungefähr 4 Kilometer durch wunderschönen Regenwald und der Küste entlang.

Tofino selber, naja, ich bleibe nicht lange. Zwar kann man von hier aus geniale Touren in die Wildnis unternehmen, aber Instagram und Co. hinterlassen hier deutliche Spuren. Alles ist extrem touristisch und überteuert. Nach einer Stunde wandere ich wieder zurück. Am nächsten Tag werden wir nocheinmal kurz vorbeikommen um Lebensmittel zu kaufen. Aber dann fahren wir wieder zurück nach Ucluelet.

Ucluelet

Ucluelet ist der kleine Nachbar von Tofino. Immer noch etwas touristisch aber deutlich weniger als Tofino. Wir geniessen jedenfalls noch einmal die Rauheit des Pazifiks hier.

Inseln vor der Küste von Ucluelet.
Ucluelet

Hier gäbe es viele schöne Wandermöglichkeiten, doch wir entscheiden uns nicht zu bleiben, uns hat es schlicht zu viele Leute hier und andere Teile der Insel bieten Ähnliches bei weniger Menschen (klingt jetzt sehr assozial, ich weiss :-D).

Regenwald

Das Klima auf Vancouver Island ist sehr gemässigt. D.h. im Winter sinken die Temperaturen selten unter 0°C und im Sommer steigen sie kaum über 18° C (regionale Unterschiede natürlich nicht eingerechnet). Zusammen mit den vielen Niederschlägen ermöglicht das Klima hier die Ausbreitung eines Regenwaldes – wohl des nördlichsten Regenwaldes der Welt.

Die Bäume und Pflanzenvielfalt ist sehr beeindruckend. Wir wollen dies uns natürlich nicht entgehen lassen. Der dichteste und wohl auch älteste Regenwald der Insel befindet sich in der Nähe von Tofino und Ucluelet. Wir verbringen also etwas Zeit zwischen den Baumgiganten.

Sobald die Sonne durchdrückt bildet sich sofort Wasserdampf, ein schönes Schauspiel für die Augen.

Im Sonnenlicht dampfendes Brett auf Weg im Regenwald.
Dampfender Weg

Gesättigt mit vielen schönen Eindrücken fahren wir auf einen nahen Campingplatz und quartieren uns für die nächste Nacht ein. Wir treffen erneut einen Kanadier der uns tief beeindruckt. Dies ist aber eine Geschichte die wir nicht teilen und für uns behalten.

2 Antworten auf „Vancouver Island – die touristische Mitte“

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