Stabkirche von Urnes

Stabkirchen sind eine Besonderheit Skandinaviens und in Norwegen begegnet man ihnen an vielen Orten. Es handelt sich um hölzerne Kirchen in Stabbauweise, d.h. die gesamte Dachkonstruktion ruht auf senkrecht stehenden Hölzern – den Stäben. Einmal mehr, bin ich ungeplannt auf eine Rarität gestossen.

Stabkirche von Urnes

Die Stabkirche von Urnes liegt im kleinen Ort Ornes am Lusterfjord, einem Seitenarm des Sognefjords. Erreichbar ist die Stabkirch entweder über eine sehr kleine Strasse oder mittels einer sehr kleinen Fähre auf die man rückwärts rauffahren muss – nicht alle beherrschen das und man hat teilweise grosses Kino beim zusehen (sorry an Alle die nicht gerne rückwärts fahren, es war aber wirklich nicht so schwierig da rauf zu fahren).

Es handelt sich um die älteste, noch original erhaltene Stabkirche der Welt. Seit 1979 ist sie auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes. Erbaut wurde sie wohl im späten 11. oder frühen 12. Jahrhundert.

Betritt man die Kirche – was nur unter strenger Aufsicht möglich ist – tritt man ein in eine Welt, die ich so noch nicht kannte.

Foto es Innenraums mit Gebälke der Stabkirche von Urnes.
Innenraum der Stabkirche von Urnes

Die Erhabenheit dieses Gebäudes kommt nicht wie oft sonst in Sakralbauten von der schier unendlichen Grösse, sondern im Gegenteil von der Kleinheit und gleichzeitig der Wärme durch das braungoldene Holz. Ich hatte das Glück – einmal mehr – nicht in der Saison hier zu sein. Die Kirche kann man ab dem 2. Mai besuchen – und während man im Sommer teilweise wohl bis zu einer Stunde warten muss bis man überhaupt rein kann – war ich ganz alleine drinnen (unter den wachsamen Augen der Aufseherin versteht sich) und durfte mir viel Zeit lassen beim Fotografieren.

Die Kirche wird auch heute noch für Gottesdienste, Trauerfeiern oder auch Hochzeiten genutzt obwohl das Interieur sowie die kunstvollen Schmuckstück weitestgehend Originale sind.

Foto des Altarraums mit hölzernem Stuhl aus dem 12. Jahrhundert.
Altarraum der Stabkirche

Der hölzerne Stuhl stammt aus dem 12. Jahrhundert – die etwas später dazugestossene Kanadieren (ok, ab dem Zeitpunkt war ich nicht mehr alleine), meinte, der Geistliche sei wohl sehr klein und dick gewesen, denn der Stuhl ist wirklich nicht sehr hoch und doch sehr breit. Ich lachte herzlich, sie schaute mich an und entschuldigte sich bei mir. Ich lachte ein zweites Mal herzlich – sie dann auch.

Die hohen Sicherheitsmassnahmen sind nicht zuletzt auch wegen der zahlreichen originalen Kunstwerke nötig.

Foto des Altarbildes der Stabkirche von Urnes
Altarbild der Stabkirche von Urnes

Am nächsten Tag habe ich noch die Stabkirche von Borgund besucht, eigentlich noch etwas spektakulärer als die Kirche von Urnes, die dort anwesende Aufseherin war aber so was von unfreundlich und lies mich partout nicht mit dem Stativ in die Kirch (es stünde so in den Regeln weil es zu klein sei und so die Leute keinen Platz hätten – ähm welche Leute? Ich war alleine da?), dass ich fotolos wieder abgerauscht bin – dumme Schnepfe das.

 

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