Oregon – Pacific Coast

Ich liebe das Meer, ich liebe den Pazifik, ich liebe die ruhigen Wellen, ich liebe die furchteinflössenden Wellen, ich liebe den Wald, ich liebe die Steine und Felsen, ich liebe den Reichtum und die Vielfalt der Natur – ich liebe die Pazifikküste in Oregon.

Nördlich von uns jagt uns der Winter, von Freunden aus Kanada erhalten wir vermehrt Schneebilder zugesandt von Orten an denen wir noch vor Kurzem waren. Im Osten ebenfalls Winter, hohe Berge und viel Schnee. Im Westen – der Pazifik. Da bleibt uns nichts anderes übrig als einfach der Küste entlang nach Süden zu fahren – macht nichts, ist ja wunderschön.

Genauso wie Washington, hat Oregon sehr viel zu bieten. Und ich frage mich, warum dieser Ecken der USA nie auf meinem Radar war. Ich glaube ich könnte ein Jahr nur diese beiden Bundesstaaten bereisen und mir würde es nicht langweilig werden.

Fort Stevens Statepark

Auf unserer App für Stateparks – und damit möglichen Campingplätzen – finden wir einen wunderschönen Statepark direkt am Meer. Direkt am Meer? Tja stellt sich heraus, man sollte mal besser etwas genauer auf die App schauen. Kurzer Blick auf meine Flugzonenapp, jep ich darf am Strand mit der Drohne (die jetzt offiziell bei der FAA registriert ist) fliegen. Ich schnappe mir die Drohne, es ist noch rund eine halbe Stunde bis die Sonne untergehen soll, und laufe los. Ich komme keine hundert Meter da entdecke ich ein Schild – Strand 2 Kilometer – soviel zu direkt am Meer. Also den schnellen Vorwärtsgang einlegen, den Strand erreichen bevor die Sonne das Meer erreicht und ab in die Luft. Zum Glück hat es nicht viele Leute und ich kann leicht an eine Stelle am Strand kommen ohne Leute – ich fliege nicht über Menschen. Kaum in der Luft, beginnt die Farbenshow und ich fliege und fliege und fliege.

Sonnenuntergang am Pazifik.
Sonnenuntergang

Mittlerweile hat sich Christina noch dazugesellt und als die Sonne im Meer versunken ist, spazieren wir gemütlich wieder zurück und geniessen noch einen gemütlichen Abend.

Cape Lookout Statepark

Heute machen wir es besser, wir schauen genau auf die App und landen diesemal wirklich direkt am Meer – genauer im Cape Lookout Statepark. Erneut ist Christina die Arme die nichts von mir hat während dem Sonnenuntergang….

Küstenstreifen mit Brandung als Luftaufnahme.
Fernsicht

Wir sind fast alleine am Strand, allgemein merkt man, dass wir nun tief in der Nebensaison sind. Fast überall wo wir hinkommen hat es nur sehr wenige oder keine anderen Menschen.

Sonnenuntergang über dem Pazifik mit Bäumen im Vordergrund
Sonnenuntergang

Während ich oft mit fotografieren beschäftigt bin, widmet sich Christina mit viel Hingabe dem Ukulelespielen. Fast täglich übt sie und mittlerweile hat sie schon ein ordentliches Repertoir zusammen. Ab und an treffen sich unsere beiden aktuellen Leidenschaften und dann entsteht ein gemeinsames Meisterwerk (haha was für dramatische Worte).

Christina am Ukulelespielen
Hingabe

Cape Meares

Unser Reiseführer empfiehlt das nahegelegen Cape Meares noch anzuschauen. Wir fahren also ein paar Kilometer zurück. Die Strasse wird immer enger und steiler, die von den Bäumen heruntergefallenen Äste immer zahlreicher und irgendwann geht es nicht mehr weiter – Strassensperrung. Wir biegen rechts ab und auf einer Waldstrasse (das einzige was sich zu der offiziellen Strasse geändert hat ist, dass es kein Teer mehr hat, die Äste bleiben) und erreichen kurz darauf das Cape Meares. Erneut sind wir fast alleine hier, der grosse Parkplatz zeugt stillschweigend von den sonstigen Menschenmassen die wohl hier sind.

Strand mit grossen Felsen in der Brandung am Pazifik.
Pazifikküste

Wir schlendern herum und plötzlich fühle ich mich sonderbar beobachtet.

Fest montiertes Fernrohr das aussieht wie ein Kopf.
Ding mit Gesicht

Ein seltenes Exemplar der Gattung Ding mit Gesicht, kurz bevor dieses Foto entstand, hat es sich etwas abgewandt von mir, offenbar hat es gemerkt, dass ich es nicht so mag wenn man mich heimlich beobachtet.

Wir geniessen die wunderbare Aussicht auf den Pazifik und die Wildheit desselben.

Wellen im Pazifik
Wellen

Cape Perpetua Marine Reserve

Unser nächstes Ziel liegt erneut südlicher (wo auch sonst, ok so klar ist das bei unserem Reisestil ja nicht). Cape Perpetua ist ein kleines Juwel, die Pazifikküste ist dominiert von erstartem Lavagestein und der angrenzende Wald übertrifft sich in seiner Vielfalt und Schönheit. Das Spektakel spielt sich aber definitv an der Küste ab, dort wo die Brandung auf die starre Lava  trifft. Tiefe Schluchten kanalisieren die Brandung in enge Kanäle wo sie am Ende mit ihrer geballten Kraft in die Höhe katapultiert wird – wo soll das ganze Wasser sonst hin? Noch Spektakulärers passiert wenn Wasser mit der geballten Kraft in eine unterirdische Höhle gepresst wird die einzig am oberen Ende eine kleine Öffnung hat – geboren ist der Meergeysir – das Wasser sprizt dann mehrere zehn Meter in die Höhe, untermalt von urgewaltigem Getösse und Gezische. Mein wirklich, wirklich, wirkliches Highlight war aber Thors Well.

Riesiges Wasserloch
Thors Well

Hier wird ebenfalls das Wasser in eine unterirdische Höhle gedrängt, die Öffnung am oberen Ende ist aber wesentlich grösser und somit schiesst das Wasser nicht hoch in die Luft sonder ergiesst sich in einem riesigen Schwall über das umliegende Lavagestein bevor es kurz darauf wieder in dem tiefen Nichts verschwindet.

Oregon – schön wars.

Eigentlich wollten wir noch in den Crater Lakes Nationalpark, doch einmal mehr macht der Schnee ein Strich durch die Rechnung. Zwar kann man noch an den Krater heranfahren, viele Trails sind aber geschlossen und auch die Campingplätze. Da wir nicht so in der Stimmung sind 600 Kilometer zu fahren nur um ein Foto zu schiessen und zu sagen – wir waren da – entscheiden wir uns dagegen und machen uns auf den Weg Richtung Redwood States und  Nationalpark. Nicht bevor sich aber die Pazifikküste in Oregon nocheinmal von ihrer prächtigen Seite zeigt.

Leuchtturm hoch über den Klippen am Pazifik

Wo sind die Farben hin?

Und jetzt stellt sich vielleicht der eine oder andere die Frage, ist das Internet kaputt und die Farben der Bilder sind irgendwo im Internetverkehr umgekommen? Nein so ist es nicht, den Farben geht es gut, sie liegen noch im Originalfoto und sind dort gut aufgehoben. Es ist aber nunmal so, dass dem Landschaftsfograf die Mittagssonne nicht so gut gefällt, zu steil der Winkel, zu grell das Licht, zu kontrastarm die Farben. Was macht man da? Genau, man wechselt auf Monochrom, denn tada, dort wirken nun Formen, Kontraste und Konturen – genau dass, was man am Mittag hat. So habe ich begonnen die Bilder die während der Mittagszeit, entstanden sind, monochrom zu entwickeln.

Reisezeitraum:7. November bis 10. November 2018


2 Antworten auf „Oregon – Pacific Coast“

  1. Super🙂 Ein Highlight nach dem andern!
    Beim ersten Bild musste ich einige Male hinschauen, um zu erkennen, was es ist. Dieses (und andere deiner Bilder) erinnert mich an ein Gedicht, das ich in jungen Jahren geschrieben habe.

    Die Entscheidung zum Schwarz-Grau-Weiss war sicher nicht verkehrt; diese Technik hat immer ihren eigenen Reiz, der manchmal der Farbdarstellung überlegen ist.
    Alles Gute, und immer weiter so!

    Markus

    1. Hallo Markus
      dann bin ich mal gespannt, vielleicht erzählst du mir ja das Gedicht einmal wenn wir zurück sind.

      Ja ich beginne Monochrombilder mehr und mehr zu lieben. Spannende Sache.

      Gruss,
      Janosch

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