Kaum über der Grenze zu Ontario halte ich an, steige aus und vollführe einen kunstvollen „Welcome Ontario Dance“. Zum Glück gibts keine Videoaufnahmen, oder nicht das ich davon wüsste. Wir sind zurück in Ontario.
Nachdem wir ja den urbanen Teil Ontarios mit Toronto, Niagara Falls und Ottawa bereits kennen gelernt haben, tauchen wir jetzt ein in den wilderen nordwestlichen Teil. Dieser Teil besticht durch seine hundertausenden von Seen (rund 250’000 gemäss unserem Reiseführer) und viel Wald. Wir überqueren die Grenze von Québec nach Ontario in der Nähe von Virginiatown und kurz nach der Provinzgrenze sehen wir ein kleines Schild für einen Campingplatz. Wir folgen dem Schild auf einer Schotterstrasse und gelangen auf einen kleinen aber feinen Campingplatz direkt am Larder Lake. Wir quartieren uns auf einem kleinen Fleckchen Gras ein und allsbald sieht man uns freudestrahlend im See schwimmen. Ach wie toll sind die kanadischen Seen.
Wir wollen aber weiter nach Westen und so fahren wir am nächsten Morgen bereits relativ früh weiter. Um die Mittagszeit verspüren wir wieder Badelust und machen kurzerhand halt an einem weiteren See, rein ins Wasser (diesmal im Adamskostüm – ist ja niemand da denken wir uns). Etwas später hören wir aber ein Boot heranbrausen und wir schaffen es noch rechtzeitig aus dem Wasser bevor ein Boot anlegt mit älteren Fischern – Glück gehabt.
Wir fahren weiter an Timmins vorbei und quartieren uns am Abend im Ivanhoe Provincial Park ein. Es geht nicht lange, da wundern wir uns, weshalb alle Kinder in Kostümen herumrennen und nach Süssem oder Saurem fragen? Ist den schon Halloween? In diesem Park an diesem Abend offenbar ja. Verrückte Kanadier das :-D. Christina kommt rasch mit unseren Nachbarn Mary und Andrew ins Gespräch und es geht nicht lange da werden wir zuerst mit einem kanadischen Badetuch beschenkt und später zu Bier ins Antimückenzelt eingeladen. Ich liebe die Kanadier! Wir verbringen einen tollen Abend mit den Beiden und fallen erst spät am Morgen müde ins Bett.
Am nächsten Morgen tauschen wir noch Kontaktdaten aus und dann heisst es für uns auch schon wieder weiter. Wir fahren durch bis Wawa und entschliessen uns dort kurzerhand noch weiter zu fahren bis zum Pukaskwa Nationalpark am Lake Superior.
Auf dem Weg dorthin, bei White River, werden wir durch dutzende von Schildern darauf hingewiesen, dass dies der Geburtsort von Winnie the Pooh ist. Winnie the Whoo? Ja das kommt wenn man ohne Fernseher aufwächst, dann weiss man solche Dinge halt nicht….. Offenbar stammt aber das Bärenjungen welches dem Autor von Winnie the Pooh als Vorlage diente aus diesem Ort und so versteht es White River dies mächtig touristisch zu vermarkten. Man kanns ihnen nicht übel nehmen – dort draussen im Nirgendwo.
Wir bleiben nicht lange, die Wildnis ruft. Kurz nach White River durchfahren wir (also ich durchfahre und Christina durchschläft) ein wirklich impossantes Gewitter. Viel Regen und nochmer Blitze. Kurze Zeit später, am Abend, erreichen wir den Nationalpark und sind sofort in diesen Ort verliebt.
Aber Janosch 🙃 Jedes Kind (vor allem in englischsprachigen Gebieten) und jeder, der mit Kindern zu tun hat, kennt das etwas begriffsstutzige, aber liebenswerte Bärchen Pooh und seine Gefährten, etwa den sanguinischenTigger oder den immer erfolglosenen und traurigen Esel . . . Figuren, die immer Helden sein wollen und immer liebenswert scheitern. Übrigens waren diese Geschichten natürlich zuerst ein Buch, 1924-26 erschienen, und Pooh hat tatsächlich den von einem Offizier nach London gebrachten kanadischen Jungbären als Vorbild.
Besten Dank für eure immer spannenden Berichte und Bilder 🙂
Liebe Grüsse Markus