Nach Winnipeg wollten wir eigentlich nach Westen fahren, zuerst gings aber nach Süden, dann nach Norden. Am Ende sind wir trotzdem westlich in Saskatchewan gelandet.
Ab in die Wüste
Ungefähr 2 Stunden südwestlich von Winnipeg (hier gibt man nicht mehr die Distanz sondern die Zeit als Referenz an), befindet sich der Spruce Woods Provincial Park. Dieser zeichnet sich durch eine Dünenlandschaft wie in einer Wüste aus.
Wir kommen am Abend an und quartieren uns für die Nacht ein – diesmal mit Parkgebühr, aber immer noch günstig. Aus einer Empfehlung und dem Reiseführer wissen wir, dass es hier Dünen haben muss, wissen aber nicht genau wo. Ein Blick in die Parkbroschüre offenbart dann, dass die Dünen (Spirits Sands) und der Devils Punch Bowl durch eine über 12 Kilometer lange Wanderung begehbar sind. Hmm eigentlich haben wir nicht so viel Zeit, wir wollen ja in den Westen. Aber Moment, die Dame bei der Campingplatzregistrierung hat doch was gesagt von wegen Planwagen?
Wir versuchen unser Glück am Morgen, und sind genau 2 Minuten vor Abfahrt vor Ort. Checkpot! Gemütlich fahren wir also mit unserem Touristenbus aka Planwagen durch die Prärie, bestens unterhalten vom Kutscher in seinem breiten, nur schwer verständlichen Farmerslang.
Bei den Sanddünen angekommen, wir haben nur 10 Minuten Zeit (so ist das halt wenn man mit dem Touristenbus unterwegs ist), kraxeln wir hinauf, machen Fotos und springen mit grosser Freude die Sanddünen wieder hinunter. Zum Glück erfahren wir erst danach von den Schlangen dort….
Weiter gehts….
Ein Punch Bowl ist ein Naturphänomen, bei welchem unterirdisch abfliessendes Wasser den Sand mitträgt, welcher zuvor von den umliegenden Hängen hinuntergerutscht ist. Über die Jahre wird „das Loch“ somit immer grösser.
Wir hatten wiederum nur 10 Minuten Zeit auf unserer Bustour. Nach rund zweineinhalb Stunden waren wir wieder beim Trotti-BrumBrum und weiter gings. Wir wollen ja nach Westen.
Riding Mountain Nationalpark
Wir fahren zuerst etwas nordwärts und dann endlich wieder westwärts. Doch ein Schild lockt uns. Weniger als 100 Kilometer bis zum Riding Mountain Nationalpark – zu den Bisons. Dabei haben wir uns doch entschieden NICHT dorthin zu fahren, da nicht auf dem Weg. Wir fahren trotzdem. Nachmittags um ca. vier Uhr treffen wir beim Visitor Center ein und erfahren, die Bisonherde liegt ca. eine Stunde entfernt im Hinterland und grad daneben hat es einen Campground. Einziges Problem, fast 30 Kilometer Schotterpiste – und dies ist nur der Hinweg.
Los gehts. Christina meistert die Schotterpist und bald erreichen wir das Bison Areal, ein riesiges Gebiet welches wohl eingezäunt ist, die Bisons können sich aber frei darin bewegen. Man kann mit dem Auto hineinfahren, darf aber nicht aussteigen. Mal sehen ob wir die Bisons sehen. Oh, da sind sie ja schon, keine hundert Meter gefahren und wir stehen mitten in einer Herde von rund 40 Tieren.
Wir sind für über eine halbe Stunde von den Tieren umrundet und nach einer Weile legt sich unsere Nervosität, die Tiere verhalten sich absolut ruhig und sind sich die Besucher wohl gewöhnt.
Seh imposante Tiere, ich bin froh, dass mich eine Autotüre von diesen Tieren trennt – obwohl, nützt die überhaupt was?
Gesättigt mit Eindrücken fahren wir weiter und quartieren uns unweit der Herde auf einem Self Registration Campingplatz ein – mit direktem Zugang zum See. Christina lässt es sich auch nicht nehmen, noch ein paar Züge im Wasser zu schwimmen.
Am nächsten Tag geht es wieder 30 Kilometer über Schotter zurück und ab nach Saskatchewan, endlich mal etwas in Richtung Westen.