Big Sur, grosser Name, viele Erwartungen. Können diese auch erfüllt werden?
Der Schock
Es ist Sonntag und den Tag verbringen wir noch in San Francisco. Am frühen Abend brechen wir auf in Richtung Süden. Vor ziemlich genau 5 Jahren war ich bereits hier, damals nach meinem Studiumsaufenthalt verbrachte ich noch einen Monat mit Reisen in den USA zusammen mit Christoph. So wage kann ich mich noch erinnern, die Erwartungen sind aber gross bei mir.
Wir wollen auf den ersten Statepark ausserhalb von San Francisco um am nächsten Morgen früh aufzubrechen Richtung Big Sur. Es ist bereits dunkel als wir dort ankommen und als ich beim Camphost nachfrage für einen Platz heisst es, ja klar „Full Hockup?“. Full Hockup heisst mit Strom-, Wasser- und Abwasseranschluss. Nein brauchen wir nicht. Sorry, nur noch Full Hockups – für 50 USDollar. Ja superscheisse! Optionen? Keine! Motels sind teuerer, wild campen in urbanem Gebiet hier in den USA, lieber nicht, nächster Campground, anderthalb Stunden entfernt und die schöne Strecke wollen wir nicht im dunkeln fahren. Wir zahlen also! Eingeklemmt zwischen zwei riesiegen RVs (so umgebaute Reisecars) verbringen wir die Nacht und brechen am frühen Morgen auf – etwas säuerlich gelaunt.
Big Sur
Hierbei handelt es sich um einen Teil der Küste am Pazifik entlang derer der Highway California 1 führt. Es ist wohl der berühmteste Abschnitt ebendieses Highways.
Zweifelslos schön, aber irgendwie fesselt es uns nicht so. Hier kommt wieder einmal das Luxusproblem zum Tragen – wir haben einfach schon so viel Schönes gesehen. Wir geniessen die Fahrt trotzdem und am Abend finden wir tatsächlich auch einen schönen Statepark und quartieren uns wohl das letzte Mal an einem wirklich spektakulären Ort an der Pazifikküste für die Nacht ein.
Um hier aber ans Wasser zu kommen, muss man zunächst die steile Küste runterklettern und durch dickes Gestrüpp kriechen. Aber es hat sich gelohnt.
Am nächsten Morgen werden wir mit einer spektakulären Aussicht belohnt. Hmm, ok, eigentlich ist es schon schön hier – wir verwöhnten Dinger wir!
Vorallem das Wasser ist sehr klar und jenachdem wie die Sonne in dieses scheint, wechselt es die Farbe von tiefem Blau bis hin zu Türkis.
Kurz nach Big Sur verändert sich die Landschaft. Die Küste wird flacher und weniger wild – idealer Ort für Seeelefanten. Diese geniessen die Sonne am Strand und man kann sie zu Hunderten dabei beobachten.
Komische, drullige Viecher. Aber trotzdem lustig ihnen zuzusehen. Die zahlreichen Narben und Wunden zeugen jedoch von einem nicht ganz so friedlichen beisammensein.
Angeseckt von der Müdigkeit der Seeelefanten machen wir uns auf den Weg zu unserem Nachtquartier in Morro Bay.
Morro Bay – eine Nacht, zwei Nächte, drei Nächte….
Wir quartieren uns am Morro Bay Statebeach ein, eigentlich ein grosser Parkplatz zum campen direkt am Strand. Da alle Full Hockups jedoch am hinteren Ende liegen, sind die guten Plätze – ohne Strom und Wasser – direkt am Strand. Glück für uns, fast alles leer hier. Wir quartieren uns ein für eine Nacht.
Uns gefällt es hier, also bleiben wir eine zweite Nacht.
Uns gefällt es immer noch, also bleiben wir eine dritte Nacht.
Und während Christina so den vielen Surfern zusieht, hat sie Lust einen Surfer kennen zu lernen für ein Foto eine Surfstunde zu nehmen. Google raus, Surfschule anrufen und Termin abmachen. Irgendwie komischer Typ das, alles etwas ungeplant und unkoordiniert. Surferlifestyle? Sie solle sich in zwei Tagen nocheinmal melden, dann machen sie die Details aus. Zwei Tage später, jep Morgen um 15.00 Uhr. Morgen um 15.00 Uhr stehen wir am vereinbarten Ort – niemand da…. War ja irgendwie klar…. Zweiter Anlauf, diesesmal über eine Surfschule mit richtigem Laden und Adresse – und siehe da, jetzt klappt es. Christina kann endlich ein Foto mit einem Surfer machen.
Natürlich hat sie nicht nur ein Foto gemacht, sondern auch fleissig geübt. Und nach rund zwei Stunden dann auch die ersten Wellen stehend gemeistert.
Definitv nicht das letzte Mal für Christina und irgendwie hat es mich auch einwenig gluschtig gemacht. Mal sehen was wir in Florida noch so machen können.
Jedenfalls sind wir nicht eine Nacht in Morro Bay geblieben, sondern deren 7 – oder waren es 8? Schön wars :-D. Habe ich schon erwähnt, dass das Wetter schön war? Sonnenschein, 22° C und Sonnenschein, viel Sonnenschein?
Wir werden mit Eiern beschmissen
Trotzallem rückt Weihnachten näher und damit auch die Hauptferienzeit der Amerikaner – und der mögliche Shutdown. Zeit für uns Richtung Joshua Tree Nationalpark aufzubrechen. Auf dem Weg dorthin wollen wir noch Phil besuchen, ein guter Studiumskollege von mir der in der Nähe von Los Angeles lebt und dort arbeitet. Wir brechen also auf Richtung LA. In der Nähe von Santa Barbara quartieren wir uns für die Nacht ein – eine Nacht die ich nicht so schnell vergessen werde.
Einerseits mussten wir wiedereinmal viel zahlen, sehr viel. 45 USDollar für einen Platz, der nicht 45 USDollar wert war. Andererseits hören wir mitten in der Nacht einen dumpfen Knall am Trotti BrumBrum – naja, wird wieder ein Tier oder was sein. Nein – es waren Eier. Da hat doch tatsächlich jemand Eier auf unseren Van geworfen. Dem nicht genug, am nächsten Morgen rutscht auch noch mein Smartphone aus meiner Hosentasche und verabschiedet sich definitiv in die ewigen Jagdgründe.
Fröhlich und gut gelaunt brechen wir also auf Richtung LA. Waschen unser Auto und kaufen ein neues Handy.
Reisezeitraum: | 2. Dezember bis 15. Dezember 2018 |
Bleibe regelmässig informiert über neue Beiträge!