Am Pazifik angekommen ist das Wetter zwar noch etwas wechselhaft aber deutlich wärmer. Die Landschaft hat sich hin zu einem Regenwald verändert und wir merken, dass die Nebensaison beginnt. Die Campingplätze schliessen ihre Tore.
Nördlich von Vancouver liegt die sogenannte Sunshine Coast. Es handelt sich um den Küstenabschnitt entlang des Highway 101. Dieser Abschnitt ist durch zwei Fährverbindungen unterbrochen. Noch am Abend als wir von Chilliwack kommend die Sunshine Coast erreichen, nehmen wir die erste Fähre von Horseshoe Bay nach Gibson. Kurze Zeit später biegen wir ab und erreichen den Purpoise Bay Campingplatz. Wir suchen uns ein Plätzchen und kaum beginnen wir mit dem Einrichten fährt ein Mercedes Marco Polo mit Zürcher Kennzeichen vorbei. Moni und Schawi! Die Beiden sind seit meherern Jahren unterwegs (mit Unterbrüchen) und sind komplett von ganz im Süden bis ganz im Norden gefahren. Jetzt stehen sie kurz vor einem Heimaturlaub, bevor es dann nächstes Jahr weitergeht. Wir verbringen einen gemütlichen Abend gemeinsam und erzählen von unseren Erlebnissen.
Am nächsten Tag fahren wir weiter der Sunshine Coast entlang und bewundern die überraus vielfältige Natur hier. Am späteren Nachmittag biegen wir erneut ab. Christina fährt hinein in den Provincial Park. Irgendwie alles etwas mystisch. Hindurch zwischen riesig, riesigen Bäumen mit Moos umwachsen und von Farnen umgeben fahren wir herum. Vereinzelt hat es ein paar Camper, aber fast niemand hier. Wir suchen uns ein Plätzchen.
Wir beginnen mit dem Aufbau für die Nacht und machen einen kleinen Spaziergang ans Meer. Irgendetwas stimmt hier nicht. Wir kochen ein Abendessen, essen das Abendessen, machen den Abwasch des Abendessen. Hmm was ist nur los hier? Es ist still, niemand da. Normalerweise schaut jemand vorbei und sammelt die Gebühr für die Nacht ein – hier ist niemand. Kein Schild, keine Couverts nichts. Es wird dunkel und wir gehen schlafen. Am nächsten Morgen? Immer noch niemand zu sehen. Hmm. Plötzlich merkt Christina, hier stimmt was nicht. Das Wasser ist abgeschaltet, die Mülleimer mit Schrauben zugeschraubt. Scheint wohl nicht mehr in Betrieb zu sein, dieser Campingplatz. Naja, unser Glück, eine Gratisnacht – und das in einer wunderschönen Umgebung.
Uns zieht es weiter ans Ende des Highway 101 – oder an dessen Anfang. Je nach Perspektive.
Lund ist ein kleines Fischerdörfchen welches ursprünglich von einem Schweden gegründet wurde – daher auch der Name. Wir schlendern gemütlich durch das Dörfchen und geniessen einen feinen Cinamon Bun und einen Kaffee in der örtlichen Bäckerei.
Mit dem Wassertaxi könnte man die umliegenden Inseln besuchen, leider aber fährt dieses erst am Nachmittag wieder (was dann zu einem sehr kurzen Aufenthalt auf einer der Inseln führen würde) oder wir buchen ein komplettes Boot, was dann aber etwas teuer zu stehen käme. Naja, kein Inselhüpfen heute.
Beim Umherschlendern landen wir in einem kleinen Geschäft für lokale Handwerkskunst. Ich kaufe eine neue Tasse und komme dadurch mit der Inhaberin ins Gespräch. Angesprochen auf meine Kamera erwähnt sie die Kolibri vor der dem Geschäft im Baum. Ich kriege mich nicht mehr ein vor lauter Fotografieren und verpasse sogar den Wal der direkt im Hafen umherschwimmt – angeblich, ich habe ihn ja verpasst.
Nach dem Mittag entscheiden wir uns, noch heute solls nach Vancouver Island gehen. Wir fahren zurück – und verpassen die Fähre um ein paar Minuten. Vier Stunden später sind wir auf der Fähre nach Vancouver Island. Knapp drei Wochen haben wir Zeit um die Insel zu erkunden. Wir freuen uns.
Ja super 😊 Kolibris so weit nördlich! Und sehr schwer bildmässig so zu bekommen, dass wegen dem schnellen Flügelschlag nicht alles verwischt ist. Danke für den Bericht!
Liebe Grüsse Markus
Hallo Markus
Ja ich war etwas überrascht über die Kolibris. Allerdings ist das Klima auf und rund um Vancouver Island wirklich sehr speziell.
Das ist etwas wie bei uns in der Schweiz, Jura ganz anders als Ostschweiz was wiederum ganz anders ist als z.B. Tessin.
Dann kommt aber hier noch der Einfluss des Ozeans (Pazifik) direkt dazu.
Liebe Grüsse
Janosch